Am Freitag, dem 15.03.2024, machten sich alle zehnten Klassen mit dem Bus auf den Weg in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Nach einer ca. dreißigminütigen Fahrt kamen wir dort an und konnten bereits vom Parkplatz aus einige geschichtsträchtige Gebäude erkennen.
Klassenweise wurden wir dann einer Mitarbeiterin bzw. einem Mitarbeiter der Bildungsabteilung zugeteilt. Sie führten uns daraufhin durch das weitläufige Areal und erläuterten uns anhand ihres Wissens den historischen Sachverhalt.
Die Führung startete mit einer allgemeinen Übersicht über die Aufteilung des Geländes. So erhielten wir mehr Einblick in das SS- und Häftlingsgelände. Uns wurde erklärt, dass das Konzentrationslager in Flossenbürg angelegt wurde, um die hier inhaftierten Menschen in den umliegenden Steinbrüchen Zwangsarbeiten durchführen zu lassen.
Wir begutachteten den Appellplatz und durften daraufhin die Wäscherei betreten, in der sich eine informative Ausstellung befindet. Mithilfe von Filmen und Gedenktafeln konnten wir so mehr über die Häftlinge, die Gründung des Konzentrationslagers, das Leben im Lager, die Arbeit und die Befreiung des Lagers erfahren. Beeindruckend war die Ausstellung der original erhaltenen Kleidung, der Briefe und der Güter von Gefangenen.
In der unteren Etage der Wäscherei konnte man in Erfahrung bringen, woher die Häftlinge kamen und warum sie verfolgt und inhaftiert wurden. Dabei blieb besonders das Buch, in dem alle Insassen des Lagers aufgelistet waren, in Erinnerung. Falls man den Nachnamen eines nahen Verwandten darin fand, konnte man in der Gedenkstätte anrufen, um herauszufinden, ob es sich wirklich um ein Familienmitglied handelte.
Wir gingen daraufhin weiter zu den Waschräumen, in denen die Gefangenen am Anfang direkt zugeteilt und mit einer Personennummer versehen wurden. Danach wurden sie wechselweise mit kochend heißem und eiskaltem Wasser abgeduscht, ihre Haare wurden abrasiert und ihnen wurden alle Andenken an Familie und Freunde genommen. Sie mussten auch unter unwürdigen Verhältnissen in überfüllten Häftlingsbarracken schlafen. Von diesen sind in Flossenbürg nur noch die Grundrisse erhalten geblieben.
Außerdem durften wir auch einen Blick in das Gefängnis des Lagers werfen, dort wurde uns erneut bewusst, wie schrecklich und angsteinflößend es früher für die Häftlinge hier gewesen sein muss.
Das „Tal des Todes“ und das Krematorium, über das wir auch grausame Fakten von unserer Gruppenleiterin erfuhren, besichtigten wir, bis unsere Führung am Ehrenfriedhof ihren Abschluss fand.
Nach unserem zweistündigen Rundgang hatten wir die Möglichkeit, uns noch einmal die Dinge, die uns am meisten interessierten, zu besichtigen. So gingen wir erneut zurück in die Ausstellung in der Wäscherei, die uns am meisten beeindruckte und faszinierte, da man hier sehr viel über das alltägliche Leben im Lager, die Gefühlslage der Häftlinge und der damaligen Einwohner Flossenbürgs erfahren konnte.
Nach diesem informativen Tag, der uns zum Nachdenken anregte, kehrten wir an unsere Schule nach Vohenstrauß zurück.
von: Jana Hirmer, Julia Runkel