Wenn am Sonntag frühmorgens vor der Realschule Betrieb herrscht, muss schon etwas Besonderes los sein: die Französischschüler der 8. und 9. Klasse machten sich auf den Weg zu unserer Partnerschule in Moncoutant-sur-Sèvre. Nach langer Anreise quer durch Deutschland und (fast) ganz Frankreich kamen wir abends müde und natürlich auch ziemlich aufgeregt und neugierig vor dem Collège Charles Péguy an, wo unsere Gastfamilien schon auf uns warteten. Mit mulmigem Gefühl ging es für die erste Nacht nach Hause zu der noch fremden Familie, aber die Vorfreude auf die nächsten Tage ließ das Heimweh schnell vergessen.
Unseren ersten französischen Schultag verbrachten wir mit gemeinsamem Frühstück, Kennenlernspielen, Rundgang in der Schule, im Unterricht mit unseren Austauschpartnern und einer Stadtrallye in Moncoutant. So viel an einem Schultag? Ja, das geht, denn wir mussten feststellen, dass der letzte Schulgong tatsächlich erst um 17 Uhr ertönt und dann für alle Schüler und Schülerinnen der Schultag beendet ist.
Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug in den Themenpark Puy du Fou unternommen, der auf unterhaltsame Weise viele Etappen der französischen und regionalen Geschichte erlebbar macht. Die französischen Austauschschüler haben uns auch an diesem Tag begleitet und in kleinen Gruppen erkundeten wir verschiedenste Spektakel und Aufführungen mit Pferden, Raubvögeln, Tanz, Gesang und Schauspiel im mittelalterlichen Stil. Abends sahen wir alle gemeinsam noch die Licht- und Musikshow „Les noces du feu“ an, bei der die Bühne ein großer See ist. Dass wir erst sehr spät nach Moncoutant zurückkamen, war nicht so schlimm, da am folgenden Tag, dem 1. Mai, auch in Frankreich Feiertag und somit schulfrei war. Den Tag verbrachten wir in unseren Gastfamilien ganz unterschiedlich und lernten dabei die Tradition des „muguet du 1er mai“ kennen, bei der man sich am 1. Mai Maiglöckchen als Glücksbringer schenkt.
Am Tag darauf ging es an die nicht allzu weit entfernte Atlantikküste, nach Sables d’Olonne. Mit „Wasserbus“ und durch eine typisch französische Markthalle gingen wir an den Strand und in die schöne Altstadt. Am Abend mussten die Koffer schon wieder gepackt werden, denn am Samstagmorgen hieß es Abschied nehmen von den Gastfamilien.
Auf dem langen Heimweg legten wir zum Abschluss einen langen Stopp in der Hauptstadt Paris ein. Zu Fuß und mit Metro unterwegs konnten wir viele bekannte Sehenswürdigkeiten besichtigen: Notre-Dame, Centre Pompidou, Louvre, Sacré-Coeur, l´Arc de Triomphe, etc. Überall auf unserem Stadtrundgang sahen wir bereits Vorbereitungen und Dekorationen für die Olympischen Spiele 2024, die Ende Juli beginnen. Mit etlichen Fotos und Videos vom funkelnden Eiffelturm und vielen schönen Erinnerungen ging es schließlich zurück nach Vohenstrauß. Wir freuen uns schon jetzt auf den Gegenbesuch der Franzosen, der im kommenden Schuljahr stattfinden wird.
Schüler der Klasse 8c
Renate Spickenreuther