Am 13. Mai wurden in Altenstadt bei Vohenstrauß zwei Stolpersteine für Ernestine und Karl Kohner verlegt. Die Stadt Vohenstrauß hatte im Vorfeld für die notwendigen verkehrstechnischen Sicherheitsvorkehrungen gesorgt und die handwerklichen Vorarbeiten geleistet. Zahlreiche Gäste konnten begrüßt werden, so Mitglieder der jüdischen Gemeinde von Weiden, Herr Liesaus als Vertreter der katholischen Kirche, der Bürgermeister von Langendörflas, Herr Miroslav Křížek, Stadträte der Stadt Vohenstrauß, die Schulleiter der benachbarter Schulen, eine Schülerabordnung der Berufsschule St.- Marien mit ihrer Lehrkraft Frau Zenefels-Trötsch, Elternbeiratsmitglieder unserer Schule, Frau Fuß vom Förderverein, der Kreisheimatpfleger Peter Staniczek und Polizeihauptkommissar Tobias Wirth.
Bürgermeister Andreas Wutzlhofer fand selbst Zeit, die einleitenden Worte zu sprechen. Werner Friedmann vertrat die Gesellschaft für Christlich–Jüdische Zusammenarbeit Weiden und ging in seiner Rede auf das Stolpersteinprojekt als solches ein – seine Ursprünge, seine Zielsetzung, weitere mögliche Projekte in der Region. Die Mitglieder der AG präsentierten dann in kurzen Texten das, was sie in ihren Recherchearbeiten erarbeitet hatten. Wörtlich schlossen sie mit den Worten: „Wir möchten mit dem Stolperstein daran erinnern, dass unsere Vorfahren vor dem Holocaust alle Kontakt zu jüdischen Menschen hatten. Es gab Geschäftsverbindungen und Freundschaften. Aktuelle Krisen und Kriege zeigen, dass immer noch Menschen wegen ihrer Nationalität oder Religion verfolgt werden. Wir möchten mit unserem Projekt ein Zeichen für Demokratie, Frieden und Toleranz setzen. Das Schicksal der Familie Kohner und unzähliger anderer Familien darf nicht vergessen werden.“
Die Steinverlegung nahm Frau Katja Demnig, vor. Ihr Mann, Gunter Demnig, hat vor rund 30 Jahren das Projekt „Stolperstein“ ins Leben gerufen. Inzwischen wurden europaweit über 100000 Steine verlegt – die Steine für Karl und Ernestine Kohner sind die ersten im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Der Stellvertretende Landrat des Landkreises Neustadt an der Waldnaab, Herr Albert Nickl, schloss sich an mit dem Hinweis, dass auch an anderen Orten des Landkreises Stolpersteine verlegt werden sollen.
Die AG bedankt sich bei allen, die das Projekt unterstützt haben, bei Herrn Dr. Schott für sein Wissen und seine Zeit, bei Frau Beyerl und dem Förderverein der Realschule Vohenstrauß für die finanzielle Unterstützung, bei Frau Reil für die Exkursion und vor allem bei der Stadt Vohenstrauß, die uns überaus hilfreich zur Seite stand. Ein herzlicher Dank geht zudem an Frau Ascherl und Frau Dobmayer für die Fotos.
Für die AG Geschichte: Doris Thammer